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Aktion gegen GeisterradlerPolizei und Fahrradclub ADFC klären gemeinsam Radfahrer auf

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Freundliche Hinweise statt einem Bußgeld gab es für Radfahrer, die in der falschen Richtung unterwegs waren.

Freundliche Hinweise statt einem Bußgeld gab es für Radfahrer, die in der falschen Richtung unterwegs waren.

Köln – Geisterfahrer – so nennt man Menschen, die auf der Autobahn in den Gegenverkehr rasen und häufig schwere Unfälle verursachen. „Geisterradler“ – so werden Radfahrer genannt, die in der falschen Fahrtrichtung unterwegs sind. Auch dabei kommt es oft zu Zusammenstößen mit unangenehmen Folgen wie Schürfwunden oder gar Knochenbrüchen, weiß Christoph Schmidt (41), Vorstand im Fahrradclub ADFC. Gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Axel Sommer (46) steht er am Dienstag auf dem Radweg auf der Mülheimer Brücke und spricht Radfahrer an, die ihm verbotswidrig entgegen kommen.

Gleich die erste Kandidatin ist ein „Volltreffer“. Die junge Frau fährt auf der falschen Seite, trägt Kopfhörer, hat kein Licht am Fahrrad und nicht mal funktionstüchtige Bremsen. Hauptkommissar Sommer erklärt ihr höflich und ruhig, was sie falsch gemacht hat. Er belässt es bei einer mündlichen Verwarnung und dem Hinweis: „Lassen Sie sofort Ihre Bremsen reparieren.“

Prävention und Aufklärung stehen im Mittelpunkt der gemeinsamen Aktion von ADFC und Polizei. An drei Tagen kontrollieren gemischte Teams Geisterradler auf den Kölner Rheinbrücken. Dabei werden keine Knöllchen verteilt, sondern es wird ein Fehlverhalten angesprochen, das häufig zu Konflikten und Gefahrensituationen führt. „Geisterradler sind eine Hauptursache für Unfälle von Radfahrern untereinander“, betont ADFC-Mann Christoph Schmidt.

Die Radwege auf den Rheinbrücken seien zwar kein Unfallschwerpunkt, sagt Christof Simons, Fahrradbeauftragter der Kölner Polizei. „Doch sie stehen exemplarisch für Konflikte von Radfahrern untereinander.“ Das gilt insbesondere auf der Mülheimer Brücke, wo der Radweg um einen Pylon schwenkt, und man entgegenkommende Radler nicht sehen kann. Hier musste die Polizei sogar schon wegen einer Schlägerei zwischen zwei Radfahrern einschreiten. Unübersichtlich ist auch die Infrastruktur: Auf der Südseite der Deutzer Brücke darf in beiden Richtungen geradelt werden, auf der Nordseite nicht.

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