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Ampeln aus, um Strom zu sparen – wie realistisch ist die Idee?

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In Köln könnten ab einer gewissen Uhrzeit die Ampeln ausgeschaltet werden – um Strom zu sparen. Ein entsprechender Antrag soll geprüft werden. 

Köln – Das Stromsparen in Köln geht weiter. Bereits seit Anfang August setzt Köln auf besondere Maßnahmen, um mehr Strom und Gas zu sparen. Während der Kölner Dom dunkel bleibt, soll in Büros weniger geheizt werden. Auch auf der Straße gibt es bereits Einschränkungen: Die Straßenbeleuchtung wurde um 50 Prozent reduziert. Doch ob das als Maßnahmen ausreicht, ist fraglich. Weitere Maßnahmen könnten folgen. Zum Beispiel: Das Ausschalten von Ampeln im Stadtbezirk Köln-Ehrenfeld.

Köln: Ampeln aus, um Strom zu sparen – „Sparen, wo immer es geht“

Eine rote Ampel steht vor dem Kölner Dom.
In Köln-Ehrenfeld könnten die Ampeln bald ausgeschaltet bleiben (Symbolbild). © Benjamin Horn/Imago

Einen entsprechenden Antrag hat die CDU in der Bezirksvertretung Köln-Ehrenfeld für die nächste Sitzung am 5. September bereits eingereicht. „Die Energiekrise zwingt uns, Energie einzusparen. Es wird neben der Absenkung von Raumtemperaturen ebenso zum Stromsparen kommen müssen, wo immer es geht“, heißt es in dem Schreiben der CDU. Immerhin machen es erste Städte wie Leipzig, Augsburg oder München bereits vor. Und auch die CDU in Köln hat genaue Pläne, wie das Abschalten der Kölner Ampeln aussehen könnte, berichtet 24RHEIN.

Köln: Ampeln aus, um Strom zu sparen – Konzept der CDU

Köln: Ehrenfeld soll Ampeln ausschalten – „es entsteht kein rechtsfreier Raum“

Bisher ist das allerdings nur eine erste Idee, die nun von der Stadtverwaltung geprüft werden soll. Ausschlaggebend für die Umsetzung: Der Straßenverkehr ist weiterhin sicher. Massenhafte Unfälle auf der Venloer Straßen soll es somit nicht geben. „Es entsteht bei Abschaltung der Ampel kein rechtsfreier Raum. Jede Ampelanlage hat entweder zusätzliche Vorfahrtsschilder oder es gilt rechts vor links“, heißt es im CDU-Antrag. „Der Verkehr ist auch bei ausgeschalteter Ampel eindeutig geregelt.“

In erster Linie sollen die Ampeln abgeschaltet werden, „bei denen in den Abschaltzeiten ein Sicherungsbedürfnis eindeutig nicht mehr besteht.“ Dabei soll jede Ampel einzeln geprüft werden. Auch die Unfalldaten der vergangenen Jahre sollen dabei mit einfließen. „Aber, wenn alle Untersuchungen und Überlegungen angestellt wurden, dann steht einer Abschaltung nichts im Wege“, so das Fazit der CDU.

Wie viel Strom durch die Maßnahmen eingespart werden kann, ist auch davon abhängig, wie viele Ampeln tatsächlich ausgeschaltet werden können. In München soll rund jede zweite Ampel zeitweise abgeschaltet werden. So sollen pro Jahr 720.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Zum Vergleich: Ein vierköpfiger Haushalt verbraucht pro Jahr rund 4.000 Kilowattstunden Strom.

Köln: Ehrenfeld soll Ampeln ausschalten – positiver Nebeneffekt für Radfahrer

Auch aus der Sicht des Fahrradclubs ADFC Köln ist das Abschalten zwar nicht überall, aber an einigen Stellen in Köln durchaus umsetzbar, sagt Christoph Schmidt, Vorsitzender des ADFC Köln. Zum Beispiel ist an großen Kreuzungen mit viel Autoverkehr eine Ampel oder einen großen Kreisverkehr nötig. Kleine Kreuzungen können ohne Ampelanlage auskommen, so Schmidt weiter.

Wenn eine Ampel abgeschaltet werden, könne außerdem nicht nur Energie gespart werden. „Ampeln werden von der Stadtverwaltung in Köln beinahe ausschließlich auf den Verkehrsfluss und die Geschwindigkeit des Autoverkehrs optimiert und bremsen Menschen zu Fuß und auf dem Rad aus“, erklärt der ADFC-Vorsitzende. „Insofern würde sich der Verkehrsfluss des Radverkehrs mit weniger Ampeln deutlich verbessern.“

Schaltet Köln Ampeln aus? „Je nach Lage weitere Maßnahmen“

Die Stadt Köln ist dennoch zurückhaltend. „Der von Oberbürgermeisterin Reker eingesetzte Krisenstab wird sich je nach Lage mit möglichen weiteren Maßnahmen beschäftigen, diese beraten und wenn notwendig auch beschließen“, sagt ein Stadtsprecher auf Nachfrage von 24RHEIN. Konkrete Maßnahmen möchte man jedoch noch nicht benennen. (jw)

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