Wir lieben Lebensmittel | Artikel aus INFOLINE 2/2005

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Konzeption eines einheitlichen Verzeichnisdienstes bei der EDEKA-Gruppe

Zahlreiche Großunternehmen konnten in den letzten Jahren ihre Planungen zur Einführung eines einheitlichen Verzeichnisdienstes auf Basis von Microsoft Active Directory abschließen. Für die EDEKA-Gruppe ergab sich dabei eine besondere Herausforderung, musste doch das Konzept den Anforderungen aller regionalen Einzelhandelsgesellschaften entsprechen und eine zukünftige gemeinsame Weiterentwicklung ermöglichen.

Die EDEKA Gruppe

Die EDEKA (früher E.d.K. ? Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler) wurde als genossenschaftliche Einkaufsgesellschaft im Jahre 1898 gegründet. Was in Berlin mit 21 Kaufleuten begann, ist heute mit 4.100 EDEKA Kaufleuten und knapp 9.100 Geschäften zum festen Bestandteil des deutschen Einzelhandels gewachsen. Die EDEKA Gruppe beschäftigt rund 200.000 Mitarbeiter und ist in fünf Ländern vertreten Im Geschäftsjahr 2003 hat die Unternehmensgruppe einen Nettoumsatz von über 31,16 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Die Unternehmensstruktur gründet auf drei Ebenen: der Zentrale in Hamburg, sieben Regionalgesellschaften und dem Einzelhandel vor Ort. Die Willensbildung in der genossenschaftlich organisierten Gruppe folgt dem föderativen Prinzip. Der EDEKA Zentrale in Hamburg obliegt die strategische und geschäftspolitische Führung der EDEKA Gruppe.

Die historisch bedingte starke Eigenständigkeit der Regionalgesellschaften führte zur Einführung verschiedener Verzeichnisdienste (Microsoft Windows NT, Novell Netware) mit einer Vielzahl unterschiedlicher Implementierungen. Der Aufbau der IT-Infrastruktur ist demnach innerhalb der EDEKA-Gruppe sehr heterogen. Ziel von EDEKA ist die Realisierung einer bundesweit einheitlichen IT-Infrastruktur zur Schöpfung fortlaufender Synergiepotenziale und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette.

Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen in den Regionalgesellschaften gibt es solche, die gruppenweit zur Verfügung gestellt werden.. Lotus Notes und Anwendungen für Kassensysteme sind hier gute Beispiele. Für diese Anwendungen stellt sich zunehmend die Frage, ob und inwieweit sie in aktuelle Verzeichnisdienste integriert werden können. Es wurde demnach vom Arbeitskreis IT der EDEKA-Gruppe die Empfehlung ausgesprochen, zukünftig einen zentralen Verzeichnisdienst auf Basis von Microsoft Active Directory mit Windows Server 2003 zu implementieren.

Vorprojektierung

Für das AD Design wurde die EDEKA Arbeitsgruppe ?Active Directory? gegründet, in der Vertreter der Einzelhandelsgesellschaften gemeinsam mit der Gartner Group die wesentlichen Vorgaben für ein einheitliches Design des Active Directory erarbeiteten. Die COMLINE Berater wurden hier schon frühzeitig hinzugezogen, um das Design des Active Directory auf die Unternehmensprozesse abzustimmen und die erarbeiteten Lösungen auf ihre technische Machbarkeit zu überprüfen. Die COMLINE AG erstellte auf Basis der Ergebnisse der Arbeitsgruppe und der durchgeführten Workshops ein Grobkonzept für eine gruppenweite Active-Directory-Struktur.

Die EDEKA beabsichtigte die Einführung einer möglichst einheitlichen AD-Struktur unter besonderer Beachtung der administrativen Eigenständigkeit der Regionalgesellschaften. Es sollte eine Zielstruktur ermittelt werden, die eine hohe Einheitlichkeit in der Gestaltung des Active Directory zeigt und andererseits den einzelnen Gesellschaften Raum für eigene Ausgestaltungen bietet. Änderungen in der Unternehmensstruktur und somit der Struktur des Active Directory sollten bereits in der Design-Phase betrachtet werden, um mögliche zukünftige Migrationen im Sinne der Kostenvermeidung zu erleichtern. Das Design des Active Directory stand folglich jederzeit im Spannungsfeld Einheitlichkeit ? Eigenständigkeit.

Unabhängig vom Design des Active Directory musste die COMLINE AG in ihrem Konzept weitere Punkte berücksichtigen:

– Einheitliches Namenskonzept

– Gemeinsames DNS-Namenskonzept

– Richtlinien für ein Schema-Managament

Im Rahmen von Workshops wurden die Designvorgaben verfeinert und in einem Grobkonzept zusammengefasst.

Umsetzungsplanung

Die von der Arbeitsgruppe ?Active Directory? erarbeiteten Vorgaben sollten es den Einzelhandelsgesellschaften ermöglichen, eigenständige Gesamtstrukturen auf Basis von Windows Server 2003 aufzubauen. Der weitgehend identischen Ausgestaltung der jeweiligen Strukturen kam hierbei eine besondere Bedeutung zu. Daher wurden Festlegungen hinsichtlich der Namenskonventionen, des Schema-Managements, der OU-Struktur etc. getroffen. Die COMLINE AG wählte dabei ein Active-Directory-Design, mit dem zukünftige Änderungen in der Unternehmensstruktur mit möglichst geringem Aufwand im Verzeichnisdienst abgebildet werden können. Zudem bietet das gewählte Design Möglichkeiten für den Einsatz eines MetaDirectories auf Basis eines einheitlichen Namenskonzeptes. Für eine zukünftig engere Zusammenarbeit zwischen den Einzelhandelsgesellschaften war die Konzeption einer verbundweiten Namensauflösung eine wichtige Grundlage. Hierbei wurden insbesondere die neuen Möglichkeiten des dynamischen DNS-Dienstes von Windows Server 2003 berücksichtigt.

Umsetzung

?Der Designprozess war für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Active Directory. Die COMLINE AG hat uns hier mit der geeigneten Mischung aus Fachkompetenz und praktischer Erfahrung überzeugt.? betont Heinz Brossolat, Leiter der EDEKA-Arbeitsgrupe ?Active Directory?. ?So haben wir uns auch bei der Umsetzung des Konzeptes für eine Begleitung durch die COMLINE entschieden.? Nach der Umsetzungs­planung hat die EDEKA-Gruppe bereits mit der Implementierung des neuen Verzeichnis­dienstes und der Migration der bestehenden Infrastrukturen begonnen. Die Durchführung erfolgt durch die jeweiligen Regionalgesellschaften in den einzelnen Regionen. Zunächst sollen dabei die vorhandenen Windows NT 4.0 Infrastrukturen und später gegebenenfalls 3rd-Party-Systeme wie Novell Umgebungen migriert werden. Zusammen mit der COMLINE AG wurde die Umstellung der EDEKA-Zentrale bereits erfolgreich abgeschlossen. Weitere Regionalgesellschaften befinden sich derzeit in COMLINE-Migrationsprojekten.

Weiterbildung der Administratoren und Betriebsführung

Während des gesamten Projekts stellten die COMLINE-Berater einen breiten Know-How-Transfer sicher. Dies wurde insbesondere durch individuelle Workshops in den einzelnen Projektphasen und durch ausführliche Konzeptdokumente gewährleistet. So kann die Betriebsführung der IT-Infrastruktur durch EDEKA autark vorgenommen werden.

Ausblick

COMLINE begleitet die EDEKA Gruppe in weiteren IT-Themen auch außerhalb des Microsoft-Umfelds. Beispielsweise wurde zuletzt die Netzwerksicherheit in der Unternehmenszentrale durch eine zertifikatsbasierte Authentifizierung über RADIUS und CISCO ACS Server erhöht. ?In der COMLINE AG haben wir einen sehr kompetenten und flexiblen Partner für die Lösung vieler unserer IT-Probleme gefunden.? schließt Heinz Brossolat.

 
Kommentare

Das sind ja mal höchst interessante Einblicke hinter die Kulissen der Edeka. Mir als Verbraucher ist in den letzten Jahren allgemein eine sehr positive Entwicklung dieser Supermarktkette aufgefallen, wahrscheinlich geht das nur, wenn im Background auch alles stimmt. Bin jedenfalls mal gespannt, wie die sich so weiterentwickeln werden. Zur Zeit prognostiziert die Führung ja nur Gutes.

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