Microsoft Exchange Server 2007 – Sicherer Zugriff auf gewünschte Informationen von überall | Artikel aus INFOLINE 3/2006

Microsoft Exchange Server 2007 – Sicherer Zugriff auf gewünschte Informationen von überall | Artikel aus INFOLINE 3/2006
Der Microsoft Exchange Server gilt seit langem als strategisches Zugpferd innerhalb der Server Produkte von Microsoft. Die intensiven Bemühungen um Optimierung und Integration neuer Technologien führten in der Vergangenheit zu erheblichen Zuwächsen der Kunden, die Microsoft Exchange Server einsetzten. Diese Entwicklung wird nach Marktbeobachtungen auch mit dem neuen Microsoft Exchange Server 2007 anhalten. Denn hier steht die Verbesserung des Zugriffes auf Informationen an erster Stelle. Gleichzeitig wird der Effizienz bei der Nutzung der Infrastruktur und der Absicherung von Unternehmensdaten hohe Bedeutung beigemessen.

Drei Säulen

Kosten ärgern jedes Unternehmen. Ihre Verringerung ist ein wichtiges Ziel der Unternehmensführung. Eine Möglichkeit zur Reduktion von Kosten ist die Steigerung der Effizienz. Da ein großer Teil der Unternehmenskommunikation über Mail, Telefon und Fax getätigt wird, fallen in diesen Bereichen hohe Kosten an. Dieser Kostenfaktoren können durch den Einsatz von Microsoft Exchange Server 2007 reduziert werden. Die Kostenreduktion basiert auf drei Säulen:

– Integrierte Schutzfunktionen
– Zugriff von überall
– Effizienter Betrieb

Integrierte Schutzfunktionen

Microsoft Exchange Server 2007 wird eine integrierte Anti-Spam und Anti-Virus-Komponente beinhalten. Die Rolle eines vorgelagerten Mailrelays kann somit in Zukunft ebenfalls durch den Exchange Server übernommen. Der Nachfolger des Produktes Antigen, Microsoft Forefront Security for Exchange Server, liegt ebenfalls in der Beta-Version vor und wird diese Anti-Virus- und Anti-Spam-Dienste außerhalb des Unternehmensnetzwerkes (DMZ) übernehmen. Die zeitraubende Sichtung von nicht relevanten Informationen wird hierdurch reduziert und der Schutz vor Viren gesichert.

Innerhalb der Exchange-Organisation und mit dem vorgelagerten Mailrelay werden zukünftig alle Nachrichten verschlüsselt übertragen. Hierbei kann in Abhängigkeit von Unternehmensvorgaben oder gesetzlichen Vorgaben der Mailverkehr eingeschränkt bzw. nach vorgegeben Regeln an Empfänger stattfinden oder unterbunden werden.

Zugriff von überall

Der Zugriff auf die Exchange-Daten wird noch einmal deutlich verbessert. Mobile Benutzer werden in Zukunft mit fast jeder Hardware und von überall auf Unternehmensdaten zugreifen können. Schon heute nutzen 41% der Benutzer im Internet entweder einen Laptop oder ein Smartphone, mit dem Emails übertragen werden. Hier kann die Unterstützung des mobilen Arbeitsplatzes zu einer Steigerung der Effizienz führen, indem der vereinfachte Zugriff auf Unternehmensdaten bei gleichzeitiger Absicherung und Kontrolle des Zugriffes erfolgt.

Der Zugriff auf den Microsoft Exchange Server 2007 erfolgt mithilfe der Synchronisation von Microsoft Outlook über das Internet (Outlook Anywhere – RPC), über einen beliebigen Browser mithilfe von Outlook Web Access (OWA über SSL) oder die Informationen werden direkt auf ein mobiles Endgerät übertragen (Direct Push über HTTPS). Alle Zugriffe werden konsequent abgesichert und Informationen nur über verschlüsselte Kanäle ausgetauscht.

Zukünftig werden Informationen aus weiteren Quellen, wie Fax und Voice im Postfach des Benutzers sichtbar werden. Microsoft Exchange Server 2007 bietet Unified Messaging Unterstützung, wobei alle Filter- Markierungs- und Suchfunktionen von Microsoft Outlook auf diese Informationen anwendbar sind. In Verbindung mit dem Microsoft Speech Server 2004 lässt sich eine Sprachsteuerung des Postfaches durchführen. Das Produkt muss jedoch nicht zusätzlich erworben werden, sondern ist im Microsoft Exchange Server 2007 enthalten. Dadurch können beispielsweise Termine durch einen Anruf beim Exchange Server verschoben und die betroffenen Teilnehmer automatisch vom Exchange Server durch Aktualisieren der Besprechungsanfrage informiert werden.

Effizienter Betrieb

Der Betrieb von Servern als Kostenfaktur führte in den letzten Jahren zu einem Trend der Server-Konsolidierung und Virtualisierung. Der Microsoft Exchange Server 2007 wird ausschließlich auf 64-bit Hardware betrieben werden können. Hierdurch werden deutlich mehr Benutzer auf einem System arbeiten und zusätzlich die neuen Unified Messaging Komponenten nutzen können.

Bereits eine kurzzeitige Unterbrechung beim Zugriff auf das Mailsystem führt in zahlreichen Unternehmen zu heller Aufregung. Die Kosten für eine solche Arbeitsunterbrechung sind in der Regel nicht tragbar, müssen jedoch gegen die Kosten eines Cluster-Systems gerechnet werden. Der Betrieb des Microsoft Exchange Server 2007 wird mit einer Art “Schattendatenbank” möglich sein. Es erfolgt eine Replikation der Daten auf ein lokales Subsystem (Continuous Replication), sodass in vielen Fällen die Anschaffung teurer Speichersysteme entfallen kann. Die Sicherung der Datenbanken und Transaktionsprotokolle können in größeren Abständen und vom “Schattensystem” durchgeführt werden. Entsprechend stellt sich eine Zeit- und Kostenersparnis dar. Microsoft gibt eine Wiederherstellungszeit für eine Exchangedatenbank nach einem Katrostrophenfall von typischerweise 10 Minuten an.

Unternehmen, die einem höheren Service Level (7×24) unterliegen, können weiterhin die Cluster-Dienste des Microsoft Windows Server 2003 Enterprise Edition nutzen. Mit der Einführung des Cluster Continuous Replication des Exchange Servers werden die Vorteile des Continuous Replication genutzt, ohne einen gemeinsamen Zugriff auf ein Speichersystem einführen zu müssen. Die Nutzung teurer cluster-zertifizierter Hardware ist dann bei ähnlicher Ausfallsicherheit nicht mehr notwendig.

Die effiziente Überwachung der Serversysteme übernimmt, wie bei Microsoft üblich, der Microsoft Operations Manager (MOM), für den selbstverständlich entsprechende Management Packs zur Verfügung gestellt werden.

Automatisiertes Patchmangement wird bereits seit längerem für Betriebssysteme zur Verfügung gestellt. Dies wird auch in Zusammenhang mit dem Release des System Center Configuration Managers für die Microsoft Exchange Infrastruktur möglich sein.

Ausblick

Die dargestellten Neuerungen in Microsoft Exchange Server 2007 beziehen sich auf Informationen zur Beta-Version des Produktes. In Redmond behält man sich vor, bis zum Release noch Änderungen durchzuführen. Der Fahrplan ist jedoch eng und man wird mit dem Release zum Ende dieses Jahres rechnen können. Kunden, für die ein Hardwareaustausch ansteht, können diesen dann direkt mit dem Einsatz des neuen Servers verbinden. Da für den Microsoft Exchange Server 2000 der Mainstream-Support bereits abgelaufen ist, ist auch hier Handlungsbedarf gegeben. Auf in eine Welt, in der jetzt auch der Exchange Server sprechen kann!