Da es von Samsung Deutschland im Internet keine Informationen zu meinem neuen Notebook gibt, ein kurzer Artikel dazu. Leider sind die offiziellen Herstellerdatenblätter fehlerhaft. Darüber hinaus hat der Samsung Presales Support keinerlei Ahnung von den eigenen Produkten und liefert zahlreiche Falschaussagen. Selbst die Supportseite schweigt sich zu meinem Modell aus. Garantieerweiterungen kann man nicht registrieren und Treiber findet man letztendlich nur bei Samsung Österreich. Man gewinnt den Eindruck, dass Samsung Deutschland das m.E. perfekteste Notebook am Markt nicht verkaufen will.
Modellauswahl
Das 900X3C ist ein etwa DIN A4 großes 13,3 Zoll Notebook im gut verarbeiteten Duraluminium-Gehäuse mit einer Dicke von unter 13 mm. Ein wahres Design-Schmuckstück! Es wiegt lediglich 1,16 kg und ist damit wahrscheinlich derzeit das leichteste 13,3″ Gerät am Markt. Mit einer Auflösung von 1600×900 auf einem matten und sehr hellen Display lässt es sich gut arbeiten. Für mehr Informationen zur Ausstattung verweise ich auf die zahlreichen Tests und Video-Reviews im Web.
Wer ein gut ausgestattetes Modell haben will, wird sich letztenendes für das NP900X3C-A04DE oder das auf den ersten Blick identische NP900X3C-A07DE entscheiden. Beide Modelle haben einen Intel Core i7 Prozessor und 4 GB RAM. Die SSD-Platte hat im Gegensatz zu den günstigeren Modellen der Serie eine Kapazität von 256 GB und kommt von Lite-On. Die Lite-On LMT-256M3M sollte m.E. deutlich schneller sein als die Sandisk SSD der 128 GB Modelle. Der wesentliche Unterschied zwischen dem A04DE und dem A07DE ist der im A07DE verbaute TPM-Chip, der z.B. für eine praktikable Verschlüsselung mit Microsofts Bitlocker erforderlich ist. Daher fiel meine Wahl schnell auf das NP900X3C-A07DE.
Aufgrund eigener Erfahrung: Bei auffällig günstigen Angeboten für das A07DE, sollte man sich nicht wundern, wenn man nur ein A04DE ohne TPM geliefert bekommt. Auch der Handel ist sichbar von Samsungs Informationspolitik verwirrt.
Samsung Presales Hotline und der Arbeitspeicher…
Samsung bewirbt das Modell in Datenblätten mit 2 SODIMM-Slots, von denen einer mit einem 4 GB Modul belegt sei. Über den Maximalausbau schweigt Samsung. Auf Nachfrage bekommt man vom Samsung Presales Support die Auskunft, dasss entweder kein Modell der Serie 900X3C aufrüstbar sei oder alle Modelle der Serie auf 8 GB aufgerüstet werden können. Es kommt wohl drauf an, wen man fragt. Meine Bitte, diese gegensätzlichen Aussagen mit dem Produktmanagement zu klären, ergab die neue schriftliche Auskunft, dass das Modell NP900X3C-A02DE fest aufgelötetes RAM habe und nicht erweiterbar sei, die Modelle NP900X3C-A03DE, NP900X3C-A04DE und NP900X3C-A07DE aber über zwei SODIMM-Slots für eine Aufrüstung auf 8 GB verfügen. Das Web munkelte sogar, dass 16 GB möglich seien.
Mein Notebook kam Anfang der Woche, zum Wochenende wollte ich es nun auf 8 GB oder 16 GB aufrüsten. Um meinen Garantieanspruch nicht zu verlieren, habe ich einen Termin bei einem Samsung Servicepartner gemacht, nur um vor Ort festzustellen, dass auch das NP900X3-A07DE nur über aufgelötetes RAM verfügt. Eine Aufrüstung auf mehr als 4 GB entfällt somit. Samsung verkauft also im Jahr 2012 ein Notebook mit einem Straßenpreis von 1.700 Euro bei nicht aufrüstbaren 4 GB RAM. Da ich naiverweise auf Aussagen des Herstellers vertraut habe, habe ich nun ein Notebook, dass ich ggf. in 2-3 Jahren so nicht mehr einsetzen kann und dann mutmaßlich trotz erworbener 5-Jahres-Vorort-Garantie auch quasi unverkäuflich ist. Danke, Samsung!
Zubehör zur Samsung Serie 9
– Im Handel wird ein 90W-Netzteil als Zubehör angeboten. Das Gerät kommt jedoch mit einem 40W-Netzteil (AA-PA3NS40). Wer also wie ich ein Netzteil fest im Schreibtisch verbauen will, nehme das wesentlich günstigere 40W-Modell.
– Es gibt zwei verschiedene VGA-Adapter. Der eine setzt die vorhandene MicroHDMI-Schnittstelle auf der linken Seite auf VGA um (AA-AH1NAMB), der andere ist für eine zweite propietäre Schnittstelle auf der rechten Seite gedacht (AA-AV2N12B). Ich würde den letzteren empfehlen, da man damit gleichzeitig einen Bildschirm über MicroHDMI und einen zweiten über VGA anschließen kann. Habe ich zwar nicht testen können, da ich den “falschen” Adapter gekauft habe, aber sollte eigentlich gehen.
– Wer einen DVI-Monitor anschließen will, findet auf dem europäischen Markt kein Kabel von MicroHDMI auf DVI. Lediglich chinesische Direktversender bieten derartiges bei eBay an. Man kann hier aber auch einfach ein Kabel von MicroHDMI (HDMI-Stecker Typ D) auf HDMI (HDMI-Stecker Typ A) von DELOCK erwerben und dieses mit einem Adapter HDMI (HDMI-Buchse Typ A) auf DVI des gleichen Herstellers kombinieren. Das habe ich so erfolgreich mit gutem Bild im Einsatz.
– Schöne passende Hüllen gibt es am Markt nur für Geräte der Obstfirma. Bei Alpenfilz auf DaWanda gibt es aber zum Beispiel die Möglichkeit, sich eine passende Filztasche nach eigenen Maßen für das 900X3C erstellen zu lassen.
– Eine Beschreibung des Service-Levels der Garantieerweiterung konnte ich noch nicht finden. Während die Distribution von “Next Business Day” spricht, ist sich der Samsung Presales Support da nicht so sicher… Ich bin im Falle des Falles gespannt, wie sich der Hersteller hier verhält.
Fazit
Samsung sollte seine Modellpalette auf deutlich weniger Modelle reduzieren. Und in diesen Modellen das eigenen Personal schulen. Dann könnten sie damit auch erfolgreich werden. Ich selbst werde wohl zähneknirschend das Notebook trotz des 4 GB Limits behalten, da sich der Rest des Markts (HP, Lenovo,…) immer noch im Tiefschlaf befindet und ein MacBook für mich als Windows-Notebook eher nicht in Frage kommt.
Update: Neuer Artikel über das Original Zubehör und die erhältlichen Video-Adapter
Die Galileo S Hüllen von Vaude sollten zumindest theoretisch passen.